Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a der Carl-Schomburg-Schule nutzen Busfahrten sinnvoll
Kassel. Eine ruhige Busfahrt zum Schwimmunterricht – und gleichzeitig ein echter Gewinn für die Bildung: Die Klasse 5a der Carl-Schomburg-Schule macht es vor. Auf dem Weg zum Schwimmunterricht im Auebad nutzen sie die rund 15-minütige Fahrtzeit pro Richtung konsequent zum Lesen. Diese besondere Form der Leseförderung ist nicht nur effektiv, sondern kommt bei allen Beteiligten gut an – sogar bei den Busfahrerinnen und Busfahrern.
Die Idee zur sogenannten „Lesezeit im Bus“ entstand bereits vor fast zehn Jahren im Gespräch zwischen Schwimmlehrer Herr Eser und der damaligen Schulleiterin Frau Frensel. Hintergrund: Manche Kinder klagten über Kopfschmerzen aufgrund des Lärms während der Busfahrt. Die Idee: Um den Lärmpegel zu senken und gleichzeitig die Kinder im Lesen zu fördern, wird die Busfahrt zur Lesefahrt.
„Es ist beeindruckend, wie konzentriert und ruhig es im Bus wird, sobald die Bücher aufgeschlagen werden“, berichtet Eser. „Dann ist es für alle eine entspannte Fahrt – auch für die Busfahrerinnen und Busfahrer, die sich dann schon richtig auf die Fahrten mit uns freuen“, so Eser.
Neben der positiven Wirkung auf das Klassenklima fördert diese Lesezeit auch gezielt die sprachliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Die regelmäßige Lesezeit wirkt bewusst den sprachlichen Defiziten entgegen, die viele Kinder an der Carl-Schomburg-Schule mitbringen. Und das Konzept stößt auch im Kollegium auf Begeisterung: Deutsch-Fachleiterin Frau Ewe-Bartsch ist so beeindruckt von der Initiative, dass sie angeboten hat, die Beschaffung der Lektüren für das kommende Schuljahr zu übernehmen, um das Projekt ebenfalls zu unterstützen.
Mit diesem Konzept wird also nicht nur für eine ruhige Atmosphäre während der Busfahrten gesorgt, sondern auch ein gezielter Beitrag zur sprachlichen Bildung geleistet – und das ganz ohne zusätzlichen Unterricht.
