Vorleseprojekt der Carl-Schomburg-Schule: Schülerinnen und Schüler werden zu Lesevorbildern

Ein besonderes Erlebnis erwartete die Schülerinnen und Schüler einer achten Klasse der Carl-Schomburg-Schule: Gemeinsam mit ihrer Lehrerin, Larissa Asceric, besuchten sie den Grundschulhort Unterneustadt, um dort einen Vorlesenachmittag zu veranstalten. Im Mittelpunkt stand das Buch „Nur weil ich nicht fliegen kann“, das von einem Pinguin erzählt, der in einer Vogelschule gemobbt wird – und schließlich seine eigenen Stärken entdeckt.

Die Idee hinter dem Vorlesenachmittag war klar: Die Kinder sollten Freude am Lesen entwickeln, ihre Fantasie anregen und für einen Moment aus dem Alltag entfliehen. Gleichzeitig erhielten die Achtklässler die Chance, Verantwortung zu übernehmen, ihre Lesefähigkeit zu trainieren und ein wertvolles soziales Erlebnis zu sammeln. „Für viele meiner Schülerinnen und Schüler war es eine große Überwindung laut vorzulesen. Umso schöner war es, zu sehen, wie sie über sich hinausgewachsen sind“, erklärt Asceric.

In kleinen Gruppen lasen jeweils drei Achtklässler rund fünf bis sechs Hortkindern vor. Anfangs war die Stimmung noch etwas unruhig, doch schnell ließen sich die Grundschüler von der Geschichte fesseln. In einer gemeinsamen Abschlussrunde konnten sie ihre Eindrücke teilen. Besonders die Frage, was ihnen nicht gefallen habe, führte zu klaren Antworten: „Es gefällt uns nicht, dass der Pinguin gehänselt wird. Sowas macht man nicht!“, stellten die Kinder einstimmig fest.

Zum Abschluss erhielten die Achtklässler Urkunden als Anerkennung für ihre Rolle als Lesevorbilder – ein Moment, der ihnen sichtlich viel bedeutete. „Meine Schülerinnen und Schüler haben vorher fleißig geübt. Als sie am Ende ihre Urkunden in den Händen hielten, waren sie unglaublich stolz auf sich. Viele haben sofort gefragt, ob wir das öfter machen könnten. Das ist ein tolles Zeichen.“, erzählt die Referendarin.

Für Larissa Asceric ist der Erfolg des Vorlesenachmittags eindeutig: „Dieses Projekt hat mir gezeigt, dass aus stolpernden Schritten sichere Wege werden können. Und genau für solche Momente liebe ich meinen Job.“ Auch die Hortkinder äußerten den Wunsch nach einer Fortsetzung – ein Zeichen dafür, dass das Vorlesen die Kleinen begeisterte, die Großen stärkte und beiden Gruppen wertvolle gemeinsame Erfahrungen schenkte.