Lernort mit Tiefgang – fächerübergreifender Unterricht mit KI

Um Geschichtsunterricht anschaulich zu machen, besuchten Schülerinnen und Schüler der Klasse R9C den Campus der Universität. Weil sich die Universität in unmittelbarer Nähe zur Schule befindet, ist die Uni Lernenden bekannt und manche kommen täglich auf dem Schulweg dort vorbei.

Mithilfe von Texten der Seite https://wde.uni-kassel.de/ „Wege der Erinnerung“ bereiteten sich die Lernenden sich in kleinen Gruppen auf den Rundgang vor. Vor Ort stellten sie dann an den Originalplätzen die Gebäude und Plätze vor. (siehe Artikel unten).
Parallel wurden im Deutschunterricht journalistische Textsorten behandelt. Die Aufgabe bestand dann darin, einen journalistischen Text über den Unterrichtsgang für die Zeitung zu schreiben.

Mithilfe von KI wurden Prompts formuliert, in denen der Unterrichtsgang in verschiedenen Textsorten dargestellt werden sollte. Diese wurden gelesen, verglichen, diskutiert und schließlich noch überarbeitet. Am Ende entschied sich die Klasse für folgende Textversion, die laut Prompt zunächst eine Kritik für eine Fachzeitschrift war:

Lernort mit Tiefgang

Die Exkursion der Klasse R9C der Carl-Schomburg-Schule zum Campus der Universität Kassel zeigt beispielhaft, wie historisches Lernen außerhalb des Klassenzimmers wirkungsvoll gestaltet werden kann. Der gewählte Lernort – das ehemalige Firmengelände der Rüstungsfirma Henschel – bietet nicht nur regionalgeschichtliche Bedeutung, sondern auch einen konkreten Zugang zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit und ihren baulichen Spuren.

Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in kleinen Gruppen zu einzelnen Gebäuden, recherchierten selbstständig deren Baujahr, ursprüngliche Funktion, Nutzung im Nationalsozialismus sowie heutige Verwendung. Die mündlichen Präsentationen vor Ort machten die historischen Inhalte anschaulich erfahrbar und förderten sowohl inhaltliche Tiefe als auch methodische Kompetenz.

Besonders hervorzuheben ist die Verbindung von Lokalgeschichte und kritischer Erinnerungskultur. Anhand konkreter Gebäude wird deutlich, wie stark Alltagsorte von Geschichte durchdrungen sind – und wie leicht diese Spuren im städtischen Raum verblassen können, wenn sie nicht aktiv thematisiert werden.

Leider konnte durch Experten keine vertiefende Nachbereitung im Unterricht stattfinden, um komplexe Zusammenhänge wie Zwangsarbeit, Industrialisierung und Verantwortung noch differenzierter aufzuarbeiten.

Insgesamt aber bleibt festzuhalten: Die gewählte Herangehensweise verbindet historische Bildung, Demokratieförderung und Persönlichkeitsentwicklung auf vorbildliche Weise – ein Modellprojekt, das Nachahmung verdient.